Welche Faktoren beeinflussen die Darlehenszinsen?
Es gibt viele Faktoren, welche den Darlehenszinssatz beeinflussen können. Gehen Sie zu einem Kreditinstitut, weil Sie Ihr Eigenheim finanzieren möchten, kann es mitunter vorkommen, dass die Bank keine Finanzierung für Sie bereitstellt, weil Sie bei der falschen Bank angefragt haben.
Bestimmte Berufsgruppen oder bestimmte Objektarten werden nicht von allen Banken finanziert.
Ein wichtiger Faktor, der den Darlehenszinssatz beeinflusst, ist die persönliche Bonität des Kreditnehmers sowie dessen vorhandenes Eigenkapital. Je mehr eigenes Geld Sie bei der Finanzierung einsetzen können, desto besser - denn umso günstiger wird der Zinssatz.
Wie kann ich den besten Zinssatz bekommen?
Um den bestmöglichen Zinssatz zu erhalten, empfiehlt es sich, sich in jedem Fall einen Fachmann an die Seite zu holen, welcher versicherungs- und bankenunabhängig beschäftigt ist und Sie daher vollkommen neutral beraten kann.
Bei der Entscheidung der Kreditinstitute über den jeweiligen Zinssatz kommt es immer sehr auf die individuelle Situation des Kreditnehmers an, wonach sich die Konditionen richten.
Hierzu haben wir zwei Beispiele für Sie:
● In erster Linie legt die Bank ein Augenmerk auf das Alter des Kreditnehmers. Das Kreditinstitut hat eine gewisse Erwartungshaltung: Der Kredit sollte mit Eintritt in das Rentenalter weitestgehend zurückgezahlt worden sein. Je jünger Sie also bei der Aufnahme des Kredites sind, desto besser ist dies für die Banken, da mehr Zeit verbleibt, die Finanzierung während des Arbeitslebens abzubezahlen.
● Auch beim Thema Familienplanung schauen die Kreditinstitute genau hin. Haben Sie bereits ein Kind und das zweite ist auf dem Weg, muss die Bank berücksichtigen, dass während des Mutterschutzes und der Elternzeit mindestens ein Einkommen entweder komplett wegfällt oder vermindert zur Verfügung steht.
Die besten Darlehenszinsen erhalten Sie, indem Sie sich ausführlich auf das Finanzierungsgespräch vorbereiten und im Vorfeld genau abklären, wie viel Eigenkapital Sie zur Verfügung haben. Mit jedem Euro mehr Eigenkapital erhöhen sich die Chancen auf einen besseren Zinssatz.
Was ist der Unterschied zwischen einem Darlehen mit festem Zinssatz und einem Darlehen mit variablem Zinssatz? Bei der Kreditvergabe unterscheiden die Banken zwischen Darlehen mit einem festgeschriebenen Zinssatz und Darlehen mit variablem Zinssatz. Bei der Frage, für welche Variante Sie sich entscheiden, kommt es immer darauf an, was für ein Typ Mensch Sie sind. Möchten Sie für die Laufzeit des Kredits ruhig schlafen und sich keine Sorgen um Zinsschwankungen machen müssen, dann sollten Sie auf ein Darlehen mit festgeschriebenem Zinssatz zurückgreifen.
Sind Sie mehr der spekulative Typ, können Sie sich auch für die Variante mit einem variablen Zinssatz entscheiden. Der Vorteil bei einem Darlehen mit variablem Zinssatz ist, dass Sie jederzeit mehr zurückzahlen können als im Kreditvertrag vereinbart wurde.
Es gibt also verschiedene Möglichkeiten, von risikobehaftet bis hin zur absoluten Sicherheit.
Woher weiß ich, ob ich den besten Zinssatz erhalte?
Wie bereits erwähnt, ist es in dieser Angelegenheit durchaus sinnvoll, sich Hilfe von einem Profi zu holen. Wir als Immobilienmakler können natürlich auch ein wenig Hilfestellung in diesem Bereich geben, doch eine enge Verbindung zu den Banken unterhält ein Finanzierungsvermittler.
Hier bei uns in Rostock gibt es die „Initiative Freier Bankkaufleute“ (https://www.freie-bankkaufleute.de). Dort finden Sie ausgesuchte Finanzierungsspezialisten und haben eine erste Anlaufstelle. Diese stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite und holen bei verschiedenen Banken Angebote ein, welche Sie dann miteinander vergleichen können. So haben Sie eine Auswahl und können sich für das Angebot mit dem besten Zinssatz entscheiden.
Kann ich meinen Zinssatz verhandeln?
Natürlich steht es Ihnen immer frei, Ihren Zinssatz zu verhandeln. Dabei kommt es meistens darauf an, was die jeweilige Bank dazu sagt. Auch hier ist es ratsam, sich mehrere Angebote einzuholen, diese zu vergleichen und die jeweiligen Bankberater damit zu konfrontieren.
Bei einem Immobilienkredit ist jedoch nicht nur der Zinssatz wichtig. Auch andere Faktoren wie die Laufzeit, die Sicherheit und die Variabilität spielen eine große Rolle.
Was sind die Folgen, wenn ich nicht den besten Zinssatz erhalte?
Für einen Laien, der sich mit der Materie nicht wirklich auskennt, ist es mitunter schwer, die verschiedenen Angebote der einzelnen Banken zu verstehen.
Es ist in jedem Fall immer ratsam, sich die jeweiligen Angebote durchzurechnen. Vergleichen Sie hierzu am besten, was über die nächsten 10 Jahre an Zinsen bezahlt werden muss. Natürlich muss man bei seinen Überlegungen bedenken, dass der Kredit mit einem Sondertilgungsrecht schneller abbezahlt ist. Dies bedeutet, dass Sie insgesamt weniger Zinsen bezahlen, weil die Laufzeit kürzer wird.
Ein Darlehen mit einem Sondertilgungsrecht sollten Sie jedoch wirklich nur dann abschließen, wenn Sie bereits wissen, dass Sie in absehbarer Zeit zu einer größeren Summe Geld kommen werden. Sei es durch ein Erbe oder eine Schenkung.
Was ist der “Leitzins”?
Der Leitzins wird von der Europäischen Zentralbank festgesetzt, der EZB. Diese gibt eine Orientierung darüber, wie die Geldgeschäfte am Markt ablaufen. Je höher der Leitzins ist, desto höher werden sich Kredite allgemein am Markt entwickeln. Sie haben das die letzten Jahre vielleicht auf Ihrem Sparbuch gesehen, als es so gut wie keine Verzinsung gab.
Für den Immobilienmarkt ist der Leitzins nicht alleine ausschlaggebend. Im Immobilienmarkt funktioniert es folgendermaßen:
Bei Krediten, welche von den Banken gewährt und die durch Immobilien besichert werden, handelt es sich um ein Finanzinstrument, das von institutionellen Anlegern gekauft wird.
Nicht nur der Leitzins der europäischen Zentralbank, sondern auch das allgemeine Marktumfeld sind entscheidend dafür, wie sich die Zinsen bei Immobilien und Hypotheken entwickeln.
Was ist ein guter Darlehenszins?
Bei der Frage nach einem guten Darlehenszins sollte man sich bewusst machen, dass sich die Zinsen täglich ändern. Was Sie gestern bei Ihrer Bank angefragt haben, ist morgen schon nicht mehr relevant. Es muss immer wieder neu aktualisiert und auf den konkreten Zeitpunkt zugeschnitten werden. Als Orientierung lässt sich ein Darlehenszinssatz von ca. 2,7 Prozent als ordentlich einstufen.
Wie schätzen Sie die letzten Monate und die nächsten Monate ein?
Die Niedrigzinspolitik der letzten Jahre hat dazu geführt, dass wir eine Unmenge von Geld im Markt haben. Dies führt zu Verwerfungen, sodass ein korrigierender Eingriff der Zentralbanken erfolgt ist.
Anfang des Jahres lagen wir bei einem Kredit mit 10 Jahren Laufzeit bei einem Zinssatz von 1 Prozent. Aktuell beträgt dieser um 3 Prozent. Seit einigen Wochen stellen wir fest, dass es nicht mehr ganz so steil nach oben geht, wie noch in den ersten vier Monaten des Jahres. Wir gehen davon aus, dass es bei uns in Deutschland erst einmal bei 3 Prozent bleiben wird. Wie es weitergeht, bleibt abzuwarten. Hier muss man sehen, wie sich der Krieg in der Ukraine weiterentwickelt und wie es mit dem Rohstoffmangel weitergeht.
Im Moment ist die Situation so, dass Wohnraum in Deutschland so knapp ist wie nie. Dies liegt u. a. auch daran, dass wir einen großen Zuzug nach Deutschland haben. Alleine durch den Ukraine-Krieg haben wir ca. 1,6 Millionen mehr Menschen bei uns im Land, welche alle irgendwo untergebracht werden müssen.
Nach unserer Auffassung ist die Investition in eine Immobilie nach wie vor richtig und eine gute Entscheidung, unabhängig davon, ob Sie 3 Prozent oder 5 Prozent Zinsen zahlen müssen. Sie beschaffen sich Eigentum, welches werthaltig ist und auch weiter im Wert steigen wird.